Bereits 1375 verzeichnet das Landbuch der Mark Brandenburg des Kaisers Karl IV fünf Weinberge im Besitze des Klosters Chorin, darunter neben den 2 Weinbergen bei Pehlitz, dem bei Stolzenhagen und dem bei Oderberg den Lieper Weinberg am Plagesee. 1677 ist dieser Weinberg der letzte noch bewirtschaftete und brachte auf 5 Morgen in Durchschnittsjahren bis zu 29 Tonnen Wein, rund 3.250 Liter. Er wurde durch einen amtsbediensteten Weinmeister verwaltet. Auch während und nach dem 30jährigen Krieg brachte der Weinberg gute Erträge.
Auch der Wein wurde in das Berliner Amt Mühlenhof geliefert und von dort an den kurfürstlichen Hof. Ein Teil wurde an einen Weinhändler in Cölln an der Spree verkauft. Um 1700 kostete das Fass rund 8 Reichstaler, aus den schlechteren Sorten wurde Essig hergestellt. Nach 1700 wurde der Weinberg in Drei – Jahres – Pachten vergeben für jährlich 20 Taler und die Verpflichtung, in guten Jahren 1 Tonne an das Amt zu liefern.
Der Wein soll in guten Jahren ganz gut gewesen sein und als Weißwein dem Frankenwein, als Rotwein dem Burgunder sehr nahe gekommen sein. Auch gab es schon eine brandenburgische Weinmeisterordnung.
1681 war der Weinmeister Bartholomäus Lange in die Verwaltung des Weinbergs eingesetzt worden. Da sich der Weinbau erkennbar lohnte, bat 1726 der damalige Pächter um die erbliche Überlassung des Weinberges. Dieser Bitte wurde erst 1740 stattgegeben. Da hatte der strenge Winter allerdings alle Rebstöcke vernichtet!
Zwar wurde danach noch Weinbau in Erbpacht betrieben für eine Pacht von jährlich 12 Taler. Der Pächter durfte noch je 3 Kühe, 2 Stück Jungvieh und Pferde halten und bezog seinen Mist für die Rebendüngung aus dem Hirtenstall zu Liepe. Nach dem Tode des letzten Pächters Goldbeck 1789 hörte man nichts mehr vom Lieper Wein, und zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand man nur noch gelegentlich einen verwilderten Rebstock oder die Überreste von Weinbergterrassen.